Wie entstand
die erste Programmier-
sprache
Wie entstand die erste Programmiersprache?
Computer sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – sie steuern Autos, Smartphones und sogar Haushaltsgeräte bis hin zu Kaffeemaschinen. Da wir schon seit langem Rechnern beibringen, was sie tun sollen, haben die wenigsten Entwickler heutzutage die Anfänge miterlebt. Deshalb kann man sich durchaus die Frage stellen:
Wie haben wir es ursprünglich geschafft, mit Computern zu kommunizieren, obwohl diese eine völlig andere Sprache sprechen als wir?
Die Ursprache der Maschinen: Binär
Im Kern verstehen Computer nur 0 und 1.
Alles, was wir heute an Software kennen – Texte, Bilder, Videos oder komplexe Berechnungen – wird von Computern in Schaltzustände übersetzt. Ein Strom fließt oder er fließt nicht. Quantencomputer könnten dies stark verändern. Aber das ist ein Thema für einen anderen Blog.
Frühe Rechner wie die ENIAC (1940er Jahre) mussten noch direkt mit diesen Binärcodes oder über Kabelverbindungen und Schalter programmiert werden. Effizient war das nicht. Und wenn ein Fehler unterlaufen ist, war die Suche meist sehr lang.
Vom Maschinencode zu Assemblersprachen
Schnell wurde klar: Menschen brauchen eine Vermittlungsschicht zwischen ihrem Denken und dem binären Code.
Der erste Schritt war die Entwicklung von Assemblersprachen.
Hier wurde erstmals das auszuführende Programm im Speicher des Computers abgelegt. Um das Ganze effizienter zu machen kam als erster Schritt das Hexadezimal-System zum Einsatz. So konnte man ein Byte mit nur zwei Zeichen statt acht niederschreiben.
Kurz darauf kamen neben Zahlen und Buchstaben auch Kürzel wie ADD (Addieren) oder MOV (Daten verschieben) hinzu.
Das war ein riesiger Fortschritt, weil Programme damit lesbarer und wiederverwendbarer wurden. Es war allerdings immer noch so, dass der Mensch so weit wie möglich auf die Maschine zukommen musste, was die Sprache angeht.
Die Geburt der höheren Programmiersprachen
In den 1950er Jahren entstand die nächste Revolution: höhere Programmiersprachen.
Statt in Maschinennähe zu arbeiten, sollten Entwickler in einer Sprache schreiben können, die näher am menschlichen Denken war.
Beispiele der ersten Generation:
- FORTRAN (1957): Entwickelt für wissenschaftliche Berechnungen.
- LISP (1958): Für symbolische Berechnungen und die anfangende Forschung zu künstlicher Intelligenz.
- COBOL (1959): Speziell für geschäftliche Anwendungen entworfen.
Diese Sprachen machten es erstmals möglich, dass Menschen Anweisungen in verständlicherer Form schreiben konnten, während Compiler und Interpreter sie in Maschinencode übersetzten.
Warum diese Entwicklung so wichtig war
Die Entstehung von Programmiersprachen war der entscheidende Schritt, um Computer von reinen Rechenmaschinen zu Werkzeugen für alle Bereiche zu machen.
Erst durch Sprachen wurde Softwareentwicklung skalierbar:
- Mehr Menschen konnten programmieren, auch ohne tiefste Kenntnis von Binärcodes.
- Projekte wurden komplexer und waren trotzdem beherrschbar.
- Fehlerquote und Entwicklungszeit sanken drastisch.
Fazit
Der Weg von den ersten Schaltern und Binärcodes hin zu modernen Programmiersprachen zeigt: Jede Generation von Sprachen ist eine Brücke zwischen Mensch und Maschine.
Was mit einfachen Befehlen wie ADD begann, hat sich zu mächtigen Sprachen wie Python, Java oder Rust entwickelt – die wiederum neue Generationen von Entwicklern inspirieren.
Und wer weiß? Vielleicht wird die Zukunft von Programmiersprachen gar nicht mehr in Codezeilen geschrieben – sondern in natürlicher Sprache oder sogar per direkter Interaktion mit KI-Systemen.